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Jahresrückblick: Stammtisch, Erntefest & Weihnachtsmarkt

So schnell geht ein Jahr also vorbei (genau genommen sind es seit dem letzten Eintrag schon 1,5 Jahre!), gerade war noch das -für unser Dorf sehr aufregende- Erntefest in Markelsbach und schon ist Weihnachten und somit ist das Ende des Jahres fast erreicht! Selbst für einen Dorfblogger war die Frequenz meiner Blogbeiträge nicht wirklich aufregend (sorry!)- deswegen hier einfach eine Zusammenfassung als Jahresrückblick!

Der mittlerweile etablierte Stammtisch, zudem wir uns in den letzten zwei Jahren einmal im Monat auf den neuesten Klönschnack trafen, hat erst einmal seine Heimat verloren: die Dorfschänke hat seit ein paar Monaten geschlossen und sofern die liebe Erika es sich nicht noch einmal anders überlegt, haben wir damit also auch keinen festen Treffpunkt mehr. Das ist einerseits schade, sorgte aber andererseits auch dafür, dass einige Nachbarn kreativ wurden und wir uns über die letzten Monate öfters an verschiedenen Orten, nämlich Gärten, Einfahrten, Terrassen und Wohnzimmern auf ein paar Getränke trafen, quasi „auf Zuruf“. Bitte lasst diese neue und sehr lieb gewordene Tradition nicht einschlafen, liebe Nachbarn. Grad in der kalten Jahreszeit sind Treffen natürlich nicht so einfach – wer also eine geräumige Garage o.ä. hat: ladet doch einfach mal ein!

Der Höhepunkt des Jahres war ganz klar: das Erntefest in Markelsbach! Ich selbst bin als Zugezogener mit den dörflichen Traditionen noch nicht so vertraut, habe aber in den vergangen Jahren schon ein paarmal die Q-Party freitags in der Festhalle besucht und fand das schon ganz spaßig! Dieses Jahr, zum 125. Jubiläum des Erntefestes, kam das Erntepaar tatsächlich (mal wieder) aus Hetzenholz! Erika und Bernd waren, bzw. sind die Majestäten und das musste natürlich gefeiert und …. vorbereitet werden! Was das genau hieß, wusste ich noch nicht, aber wir sind alle sorgsam von unseren Nachbarn an die Traditionen herangeführt worden. Gabi übernahm sehr gewissenhaft die Vorbereitungen, es wurde Schmuck eingekauft und organisiert: Blumen, Kränze, etc., denn das Haus des Erntepaares und der Weg zur Kirche (gottlob direkt gegenüber) mussten geschmückt werden! An zwei Tagen taten wir das dann auch. Wir trafen uns bei Erika und Bernd und unter Gabis Anleitung wurde alles akribisch geschmückt. Naja, machen wir uns nichts vor: die Frauen schmückten und wir Männer standen beim Kölsch, das Erntemajestät Bernd frisch zapfte. Ich bin einer der letzten, den man als Chauvi bezeichnen könnte, aber hier hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass diese Aufteilung soweit o.k. ist. Ich durfte schlicht nicht helfen, das konnten unsere Frauen augenscheinlich besser! In jedem Fall waren das zwei schöne Abende mit den Nachbarn im August (denen ein Stammtisch zur Besprechung vorangegangen war) und das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen!

Dann kam Ende August das große Event: das 125. Erntefest in Markelsbach! Ich bedaure es zutiefst, dass ich an diesem Wochenende ein Engagement in München hatte und somit sowohl den Freitag mit der Q-Party, als auch den Samstag verpasste und mit Fotos und Berichten in unserer WhatsApp Gruppe vorlieb nehmen musste. Das ist das Los des Freiberuflers. Wie gerne wäre ich Trecker von der Kirche zur Festhalle nach Markelsbach gefahren! Immerhin: die halbwegs pünktliche Bahn brachte mich Sonntag nachmittags so zeitig nach Hause, dass ich mich schnell auf mein Rad schwingen und immerhin noch die Auswertung des Wurstraten miterleben konnte. Hetzenholz war mit knapp 20 Leuten (das ist ein Viertel der Dorfbevölkerung!) gut vertreten und das, was meine Nachbarn an Kölsch schon an Vorsprung hatten, holte ich schnell auf. Auch beim Wurstraten waren wir gut dabei: 1 1/6 Würste gingen nach Hetzenholz! (Für Auswärtige: die Länge von -teils gerollten- Würsten muss geraten werden, wer die richtige Länge errät, gewinnt die Wurst. Bei mehreren richtigen wird geteilt.) Dieter bekam eine ganze Wurst und Michael 1/6, immerhin den Teil mit dem Zipfel zum tragen. Für mich als Vegetarier ist das Spektakel generell eher uninteressant, das akribische und sehr ernste Ausmessprozedere war jedoch spannend zu beobachten!

Der Sonntag Abend des Erntefestes endet eher früh (es fängt ja alles morgens an), da ich aber erst spät dazu stieß, saß ich noch lange mit ausschließlich Mitgliedern des Erntevereins bei lecker Kölsch in der Festhalle und ließ das Wochenende ausklingen. Und nein, ich bin nicht in den Ernteverein eingetreten, auch wenn mir das mehrfach vorgeschlagen wurde. Zeitlich ist solch ein Engagement eher schwierig für mich, siehe oben.

Die Abende mit den Nachbarn rund um das Erntefest brachten jede Menge netter Gespräche und neue Ideen für Engagements im Dorf. Vielleicht haben wir schon bald einen kleinen Ort zum Verweilen, Treffen und zur sportlichen Betätigung. Und vielleicht machen wir auch mal ein Lindenfest! Und wenn Ihr weitere Ideen habt: bringt sie ein!

Im September kamen wieder einmal die Radfahrer der Radklassiker.koeln nach Hetzenholz. Gut 50 Radfahrer auf ausnahmslos schönen, alten Stahlrädern besuchten uns auf Kaffee und Kuchen an einem schönen Spätsommertag. Meike hatte sich beim Backen (mal wieder) selbst übertroffen und alle, incl. einiger Nachbarn, waren hellauf begeistert! Nachdem die Radler in den letzten Jahren immer gefragt hatten, wo sie denn für Kaffee und Kuchen „zahlen“ könnten (wir laden selbstverständlich ein!), stellten wir dieses mal ein Sparschwein auf, in das jeder der wollte und konnte, etwas hineinwerfen durfte: 210,- Euro konnten wir so für den Hof Huppenhardt sammeln und spenden! Toll! Der Spendenbetrag ist bereits überwiesen.

Aprospos Hof Huppenhardt: im Dorf gibt es einige streunende Katzen. Alleine zwei werden von uns versorgt und leben quasi auf unserer Terrasse, auch andere Katzen werden von Nachbarn gefüttert. Die meisten Streuner sind kastriert, es gibt aber auch hin und wieder unkastrierte Katzen. Unkastrierte Katzen vermehren sich natürlich unkontrolliert, was letztlich zu unnötigem Tierleid führt! Wir haben eine Katze und ihre recht neugeborenen Jungen mit Hilfe des Hof Huppenhardt einfangen können. Diese wurden kastriert und geimpft, entwurmt, etc. und wieder freigelassen oder vermittelt. Auch eine weitere, sehr zutrauliche erwachsene Katze, die bei uns auftauchte und dann krank wurde, wurde dort behandelt und mittlerweile erfolgreich in ein neues Zuhause vermittelt! Wenn Euch streunende, unkastrierte oder kranke Katzen auffallen, sprecht Meike und mich oder direkt den Hof Huppenhardt gerne an!

Es stand dann letztlich noch ein weiteres, tolles Fest an: ein Weihnachtsabend in Hetzenholz! Es kam die Idee auf, sich Ende November vor der Kirche zu treffen und mit Glühwein, Punsch, Bier, Würstchen und Stockbrot unter Nachbarn gemeinsam die Vorweihnachtszeit zu feiern! Wieder gab es einen Stammtisch zur Besprechung und Vorbereitung und nachdem alles geklärt war (Unkostenbeitrag, Zelte, Grill, etc.) fand der „1. Hetzenholzer Weihnachtsmarkt“ am 22. November statt! Wieder hatte ich Jobs und konnte nicht dabei sein, aber die Berichte und Fotos waren wirklich großartig und als ich am nächsten Tag zum Aufräumen vorbeischaute, waren alle noch ganz beseelt! Was für ein tolles Fest! Und es ist natürlich klar: das machen wir nächstes Jahr wieder!

Abschließend bleibt nur, Euch an allen eine frohe Weihnacht und ein gutes neues Jahr zu wünschen. Und ich stelle fest: unsere Dorfgemeinschaft wächst, wir feiern zusammen und helfen uns gegenseitig. Es wäre schön, wenn das so bleibt und wir es noch intensivieren könnten! Wenn Ihr Ideen habt, her damit und wer noch nicht in unserer Dorf-WhatsApp-Gruppe ist, schreibt mir bitte einfach eine e-mail.

Die meisten Fotos in diesem Beitrag habe ich aus unserer WhatsApp-Gruppe genommen.